Was sich viele von uns schon vor Jahren von ihrem Arbeitgeber gewünscht haben, ist durch Corona plötzlich Realität geworden: Arbeiten von zu Hause aus. Für manche eine lästige Notlösung, für andere ein Konzept, das sie auch in Zukunft ganz oder teilweise beibehalten wollen – vorausgesetzt, wir fühlen uns wohl in unserem privaten Büro.
1) Der richtige Platz
Die wenigsten von uns haben einen separaten Raum, der nur darauf wartet, zum Homeoffice umfunktioniert zu werden. Manchmal muss der nötige Platz eben im Wohnzimmer, im Schlafzimmer oder im Flur geschaffen werden.
Sei kreativ, stelle Möbel um, überlege, ob Du auf vorhandene Regale oder Schränke verzichten kannst, suche Ecken oder Nischen, die man mit einer eingebauten Arbeitsplatte zum Schreibtisch umfunktionieren könnte. Eine weitere Lösung: Wer nur manchmal einen Arbeitsplatz braucht, kann seinen Schreibtisch auf Rollen setzen und nur bei Bedarf ins Zimmer schieben.
2) Die Wohnung in Bereiche einteilen
Wer seinen Arbeitsbereich optisch vom Rest des Raumes trennen möchte, kann größere Zimmerpflanzen, Raumteiler, quer gestellte Regale, Paravents etc. aufstellen. Auch ausgelegte Teppiche oder eine farbige Wand, die sich vom Rest abhebt, signalisieren, dass hier ein anderer Lebensbereich beginnt. Manchen Leuten hilft es, sich auf die Arbeit zu konzentrieren, wenn sie das Gefühl haben, in ihr „Büro“ zu gehen, auch wenn es noch so klein ist.
3) Stilvoll und praktisch
Alternativ kannst Du Dein Homeoffice auch ganz bewusst in den bestehenden Wohnstil integrieren. Schreibtische müssen nicht aussehen, als hätten sie eben noch in einem Großraumbüro gestanden. Im Netz findest Du unzählige Modelle, die toll aussehen und gleichzeitig praktisch sind. Es muss auch nicht unbedingt der riesengroße schwarze Schreibtischstuhl mit hoher Lehne, klobigen Armstützen und Rollen sein. Viele leichtere Varianten sind ebenfalls ergonomisch sinnvoll, dominieren den Raum aber nicht so.
4) Mach‘s Dir schön
Am effektivsten arbeitest Du, wenn Du Dich wohlfühlst. Es lohnt sich also, den Arbeitsplatz mit viel Liebe zum Detail einzurichten. Gehe dabei nach dem Prinzip „Weniger ist mehr“ vor. Verzichte auf zu viel Klimbim, damit Du Platz hast und Dich nicht eingeengt fühlst. Stelle nur die Gegenstände in Griffnähe, die Du oft brauchst, der Rest kann in Schubladen o.ä. verstaut und nur bei Bedarf hervorgeholt werden. Alles, was Du ständig siehst, sollte Dir gefallen, nimm also keine Abladekörbe aus billigem Plastik, weil die gerade im Angebot waren, sondern entscheide Dich für optisch schöne. Das Gleiche gilt für Pinnwände, Zettelhalter, Ordner etc. Büroausstattung und -material gibt es tatsächlich auch in schick, wenn man ein bisschen sucht.
Tipp: Wer zuhause arbeitet muss diszipliniert sein, das gilt auch für die Ordnung in Wohnung und Büro, bzw. am Arbeitsplatz. Zu viel Krempel, Staub, unerledigte Hausarbeit oder Papierberge lenken ab und machen es schwerer, Job und Freizeit, bzw. arbeiten und wohnen, voneinander zu trennen.
5) Arbeitszimmer – nicht Abstellkammer
Falls Du ein separates Arbeitszimmer hast, solltest Du nicht den Fehler machen, es als allgemeine Rumpelkammer zu missbrauchen. Das passiert oft mit Räumen, bei denen man die Tür zumachen kann. Aber Du weißt ja, wie es läuft: der kurz mal abgestellte Karton, die Klamotten für die Altkleidersammlung, der Werkzeugkasten schlagen Wurzeln und bleiben ewig dort stehen. Sie fallen Dir zwar nicht mehr bewusst ins Auge, solche „Müllsammelecken“ tragen aber trotzdem dazu bei, sich nicht richtig wohlzufühlen. Du verbringst viel Zeit in diesem Zimmer und solltest es Dir selbst wert sein, in dem schönst möglichen Ambiente zu arbeiten.
6) Perfektes Licht
Ganz wichtig: Beim längeren, konzentrierten Arbeiten brauchst Du gutes, blendfreies und
helles Licht. Ein Platz am Fenster wäre optimal, ist aber nicht immer möglich. Eventuell brauchst Du mehrere Lichtquellen, damit Du zu unterschiedlichen Tageszeiten optimal arbeiten kannst. Bei LEDs solltest Du eine einheitliche Lichtfarbe wählen, also bei allen Leuchtmittel warmes Licht oder eben kaltes Licht, erkennbar unter der Einheit „Kelvin“ auf der Verpackung.
Tipp: Es gibt auch relativ kleine, unauffällige Tageslichtlampen, die besonders im Winter und Herbst hilfreich sind, um Müdigkeit und Winterblues vorzubeugen. Besonders in dunklen Arbeitsecken können die für mehr „Draußen-Gefühl“ sorgen.
7) Bewegung und Abwechslung sind wichtig
Um immer mal die Position zu wechseln und unseren Rücken zu schonen, bieten sich höhenverstellbare Schreibtische an. Alternativ stellen sich einige Leute auch ein kleines Stehpult in die Wohnung oder verlagern den Arbeitsplatz gelegentlich an den Küchentresen. Es gibt außerdem Stehhocker, an die man sich nur mit dem Po anlehnt. Achte auf Pausen, in denen Du das Haus verlässt, frische Luft tankst, Dich bewegst, neue Eindrücke sammelst. Das ist nicht nur gesund, es beugt auch dem Lagerkoller vor, der manchmal entsteht, wenn wir zu viel Zeit in den eigene vier Wänden verbringen.
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